Aufmerksamkeit gewinnen mit weniger Inhalt

Wir denken heute mal wieder darüber nach, wozu unsere Werkzeuge (in diesem Fall die Webseiten unserer Kunden) eigentlich da sind.

Es könnte doch so einfach sein: Wir bauen all das ein, was wir mal gesehen und für gut befunden haben – der Betrachter wird sich schon zurechtfinden. Hauptsache, es ist für jeden etwas da: Blogs, Facebook-Integrationen, Animationen, im schlimmsten Fall noch Pop-Ups. Viel hilft viel? 

Sicher nicht!

Viele dieser Elemente führen am Ziel vorbei: die Kunden zu überzeugen!

Gut gemachte Webseiten reduzieren die Information und das Angebot auf das Wesentliche. Sie wissen, dass ihre User keine oder wenig Zeit haben, sich mit dem Inhalt auseinanderzusetzen. Sie liefern dem, der sie anklickt, genau die Information, die er haben möchte. Sie führen den User mit unsichtbarer Hand dahin, wo wir ihn gerne haben möchten: Er soll Kunde werden (oder bleiben ;-))

Wenn wir jetzt noch an diese kleinen smarten Handy-Bildschirme denken, müsste der Groschen gefallen sein: Nein, ich will keine 1000 nebensächlichen Elemente oder Informationen oder Dinge, die mobil nicht mal richtig funktionieren. Da klicke ich dann lieber weiter zum nächsten Anbieter. 

Los geht’s – bitte aufräumen!

  1. Null-Acht-Fünfzehn-Bilder aus dem Internet
    Es gibt kaum etwas Schädlicheres auf einer professionellen Webseite als unrealistische Stockbilder (gestellte Kaufbilder). Sie sind zwar schön günstig und schnell zu haben – aber diese Models arbeiten für jeden sofort erkennbar nie im Leben bei diesem Unternehmen.

    Wir wollen mit der Webseite Vertrauen vermitteln. Und Vertrauen geht am besten, wenn der Kunde die Bilder für echt und ehrlich hält. Sie möchten doch auch am liebsten wissen, wer vor der Türe steht, wenn ein Termin vereinbart wird. Oder etwa nicht?
    Am besten daher gleich einen Termin mit einem professionellen Fotografen vereinbaren – das ist gut angelegtes Geld und ein Fotoshooting tut entgegen aller Unkenrufe auch nicht weh 😉

  2. Herzlich willkommen
    Jeder hat sicherlich schon mehrmals in der Trefferliste bei Google sich über diese tollen „Herzlich willkommen“-Einträge gewundert. Es gibt immer noch Tausende Webseiten, die den wertvollsten Platz auf der Startseite damit verschwenden, erstmal alle willkommen zu heißen.

    1996, als es noch ein Abenteuer war, im Web zu surfen oder gar eine Unternehmens-Webseite zu betreiben, ließ ich mir das noch gefallen („wow, Firma XY ist im Web!“) – aber heute liefert diese Überschrift den Webseitenbesuchern keinen Mehrwert – daher weg damit! Wie wäre es an dieser Stelle mit dem „Warum?“ (siehe Blogbeitrag von letzter Woche)

  3. Aktuelles / News / Blogs
    Jeder, der nicht regelmäßig thematisch wertvoll was zu sagen hat, sollte diese Rubrik meiden. Nichts schlimmer, als einen uralten Blogeintrag von 2016 an erster Stelle. Und interessiert es die Kunden wirklich, was auf der Weihnachtsfeier passiert ist? Sicherlich nicht!

    Wir behaupten jetzt mal ganz frech, dass mindestens 3/4 aller Newsbereiche auf Firmenwebseiten überflüssig sind – daher lieber weg damit!

    Wenn wir aber jetzt auf eine neue Maschine aufmerksam machen wollen – warum nicht mal auf einer Angebotsseite, die erläutert, dass die Maschine viel präzisier arbeitet als bei der Konkurrenz?

  4. Alte Animationen
    Für viele Webseiten-Besucher und v.a. für Mobilgeräte sind Flash-Animationen ein Graus. Vermutlich ist es auch bei Dir lange her, dass sie erstellt wurden. Heute haben viele Computer keinen Flash-Player mehr installiert und auf Mobilgeräten laufen sie ohnehin nicht. Daher zusammen mit allen anderen Elementen aus den 90er-Jahren (Besucherzähler, Pop-Ups, Schatten etc): Nicht relevant und weg damit!

  5. Inflation von Menupunkten
    Es ist eine wahre Seuche: die Aufsplitterung von Inhalten um möglichst viele Navigationspunkte erzeugen zu können. Nein, das ist nicht zielführend!

    Warum stellen wir nicht lieber zusammengehörige Texte mit packenden (Unter-)Überschriften in logischen Abfolgen, ergänzt mit  Icons oder Illustrationen auf einer Seite dar, anstelle den Kunden ohne Not zum klicken zu zwingen? Das ergibt dann im Falle einer mittelständischen Firma eventuell insgesamt nur fünf Menupunkte – aber die haben es in sich – und am Ende wird der Kunde mit einer Handlungsaufforderung „call to action“ zu dem Ziel geleitet, an dem ich ihn haben möchte: Er ruft begeistert an, schreibt eine Mail oder füllt das Kontaktformular aus. 

    Es könnte so einfach sein – lasst uns ausmisten!

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